17. November 2022

Evangelische Kirchengemeinde St. Johann fordert Fortbestand diakonischer Krankenversorgung am Standort EVK


Die Evangelische Kirchengemeinde St. Johann fordert von der Stiftung kreuznacher diakonie die Grundstücke, auf denen sich heute das Evangelische Stadtkrankenhaus Saarbrücken (EVK) befinden, zurück. Ziel sei es, den „Weiterbetrieb einer diakonischen Einrichtung zur Krankenversorgung am Standort“ auch zukünftig zu sichern.

Das Presbyterium der Kirchengemeinde im Zentrum Saarbrückens fasste auf seiner jüngsten Sitzung den einstimmigen Beschluss, einen Antrag auf Geltendmachung ihres Anspruchs auf Rückübertragung der Grundstücke zu stellen. Hintergrund sind die Pläne des derzeitigen Klinikträgers, der Stiftung kreuznacher diakonie, das EVK zum Jahresende zu schließen.

Das ursprüngliche Evangelische Stadtkrankenhaus Saarbrücken ging aus dem Paul-Marien-Stift hervor, das 1894 alle seine Vermögenswerte auf die Kirchengemeinde St. Johann übertrug. Maßgeblich finanziert aus diesen Stiftungsgeldern sowie Spenden konnte das Krankenhaus 1904 in Dienst genommen werden. Im Jahr 1994 ermöglichte die Kirchengemeinde die Übertragung der Grundstücke an der Großherzog-Friedrich-Straße, auf denen sich das heutige Evangelische Stadtkrankenhaus befindet, an die Diakonieanstalten Bad Kreuznach als zukünftigen Klinikträger.

Ausdrücklicher Wille der Gemeinde, der auch vertraglich festgehalten wurde, war, dass das Gelände zum Betrieb einer diakonischen Einrichtung vorrangig zur Krankenversorgung genutzt werden müsse. Zwischenzeitlich übernahm zwar die Stiftung kreuznacher diakonie den Betrieb des Krankenhauses, die Zweckbindung für die Nutzung der Liegenschaften blieb jedoch erhalten.

Nach Bekanntgabe der Schließungspläne der Stiftung kreuznacher diakonie für das EVK hatte die Kirchengemeinde die Stiftung erfolglos um Stellungnahme zur angedachten Weiterverwendung der Gebäude und Grundstücke gebeten. Darum sieht sich die Kirchengemeinde nun gezwungen, den Rechtsweg zu beschreiten. „Die Kirchengemeinde St. Johann wird einer anderen als einer vollumfänglich diakonischen Nutzung der eingebrachten Grundstücke und Vermögenswerte nicht zustimmen können“, heißt es in der Stellungnahme der Kirchengemeinde.

„Als zuständiger Kirchenkreis Saar-West und als Kirchenkreisverband An der Saar stehen wir vollumfänglich hinter dem Vorhaben der Kirchengemeinde St. Johann und begrüßen es ausdrücklich“, betont Superintendent Christian Weyer, der derzeitige Vorsitzende des Kirchenkreisverbands. Die jüngsten Entwicklungen machten deutlich, dass mit der Stiftung kreuznacher diakonie eine zweckgemäße Verwendung der Liegenschaften nicht mehr gesichert sei. Somit müsse eine andere Lösung gefunden werden, im besten Fall zusammen mit allen Beteiligten, so Weyer.





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