Unsere Wildtiere
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Die Gedenkstätte des ehemaligen Gestapolagers „Neue Bremm“ in Saarbrücken ist um ein neues Gedenkensemble reicher. Künftig sorgen ein „Baum des Erinnerns und der Hoffnung“ sowie eine Gedenkstele dafür, dass die Verbrechen des Nationalsozialismus und deren Opfer auch 77 Jahre nach Kriegsende unvergessen bleiben. Die Werke entstanden bei einer Kunst-Aktion der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend Saar (aej saar) im Rahmen des Workcamps des Landesjugendrings Saar.
160 junge Menschen aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg haben in diesem Jahr unter dem Motto „Buddeln und Bilden“ am Interregionalen Workcamp auf dem Gelände des ehemaligen Gestapo-Lagers in Saarbrücken teilgenommen. Viele von ihnen haben sich an der Kreativ-Station der aej saar beteiligt.
An der Station konnten die Teilnehmer:innen Plaketten aus Holz herstellen und mit Brenneisen beschriften. Die Namen vieler Menschen, die an der „Neuen Bremm“ ums Leben gekommen sind, wurden so verewigt. Andere Täfelchen wurden bildlich gestaltet, mit Blumen und Symbolen, dem Peace-Zeichen oder Segenswünschen.
„Unser Ziel war es, einen niedrigschwelligen Zugang zur Thematik zu eröffnen und gleichzeitig die Möglichkeit einer künstlerischen Auseinandersetzung damit zu schaffen“, erläutert Reiner Lenz, Geschäftsführer der aej saar, das Angebot, das er mit ehrenamtlicher Unterstützung anleitete.
Die Teilnehmer:innen würden sich sozusagen „nebenbei“ mit den Opfern und ihrer Geschichte auseinandersetzen und gleichzeitig einen Bogen zur Gegenwart schlagen. Alle Plaketten wurden zum Abschluss an der Gedenkstele angebracht. Daneben wird künftig ein Baum des Erinnerns und der Hoffnung stehen. Die Baumskulptur wurde während des Workcamps von dem Bliesener Kettensägenkünstler Andrej Löchel aus einem Baumstamm geschnitzt. Ein Hingucker mit symbolischer Bedeutung.
„Die Wurzeln des Baums reichen vom Sockel bis in den Boden, sodass kein Gras drüber wachsen kann“, deutet Lenz das Kunstwerk in Anlehnung an einen Leitspruch der Erinnerungsarbeit. Zusammen mit einer Gedenkplatte aus früheren Jahren bilden Baum und Stele ein Gesamtensemble, das an die Opfer erinnert und Wünsche für die Zukunft in sich vereint
Das Team der aej saar bedankte sich herzlich für die Zuwendungen des Rotary-Clusb Völklingen, des Evangelischen Stifts St. Arnual sowie der Evangelischen Jugend im Rheinland, ohne die das Projekt nicht durchführbar gewesen wäre, sowie bei dem Gärtner-Ausbildungskurs des ZBB Saarbrücken für die Unterstützung.
Hintergrund
Das Workcamp findet jährlich kurz vor dem 8. Mai statt. Es wird organisiert und durchgeführt vom Landesjugendring Saar, mehreren saarländischen Jugendverbänden, der Landeszentrale für politische Bildung, der Universität Trier sowie zahlreichen weiteren Kooperationspartnern. Seite 2017 ist das Workcamp interregional – mit Teilnehmenden-Gruppen aus Frankreich und Luxemburg.
www.landesjugendring-saar.de